Welchen Einfluss hat der Ausbau erneuerbarer Energien auf das Töten von geschützten Arten?

Immer wieder wird in Schweden Schutzjagd auf geschützte Tiere wie den Wolf, den Luchs, den Vielfraß und den Adler bei den zuständigen Behörden beantragt. Die Anträge zur Schutzjagd auf die großen Beutegreifer werden hauptsächlich von  Samen gestellt, die um den Verlust von Rentieren bangen. Über das System der Entschädigung für die bloße Anwesenheit von  Raubtieren in Rentiergebieten, sowie für getötete Rentiere, habe ich schon berichtet.

 

Aktuell hat die südliche Samengemeinschaft in Vilhelmina (Bundesland Västerbotten) im Gebiet Blaikfjäll den Abschuss von 10 Luchsen beantragt.

Begründung: Vorbeugende Schutzjagd (!), mit dem Wunsch die Jagd durchzuführen, bevor die Rentiere in dieses Gebiet wandern. Die regelmäßigen Zählungen/Inventur der großen Beutegreifer gibt ziemlich genau wieder, wie viele Tiere/Luchse sich im aktuellen Gebiet aufhalten. Wildtiere werden daher jetzt wie Kühe im Stall verwaltet. Sicherlich weiß man sehr genau, wie viele Luchse es in Schweden gibt, die Anzahl von Hauskatzen hingegen kann man nur schätzen.

Zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich nur wenige Rentiere in diesem Gebiet (Blaikfjäll), doch die Rentiere werden bei ihrer jahreszeitlich bedingten Wanderung, auf der  Suche nach Futter, dieses Gebiet später im Jahr zu Tausenden durchwandern und dort verweilen.

 

Am 23.10.2019  stimmte die Landesregierung dem Antrag auf Schutzjagd zu  und bewilligte den Abschuss nicht von 10, aber von 6 Luchsen.

Bevor die Landesregierung ihre Zustimmung zur Schutzjagd geben kann, muss ausgeschlossen werden, dass es keine Alternativen gibt, die da wären: strengere Bewachung der Rentiere, Einzäunen der Rentiere, füttern der Rentiere damit sie sich an einer bestimmten Stelle aufhalten, die Verbringung der Rentiere an einen anderen Ort. Alle diese Alternativen sind nach Auffassung der Landesregierung nicht durchführbar und ermöglichen  somit die Schutzjagd. 

Besonders interessant in der Beurteilung der Landesregierung ist folgendes, Zitat: Teilweise wird das Gebiet (Blaikfjäll ist Naturschutzreservat!!) immer öfter  als Winterweide genutzt, da die zur Verfügung stehenden Weidegebiete, in der Hauptsache Winterweidegebiete, immer  kleiner werden. So hat man  z.B. erst kürzlich damit begonnen  zwei weitere Windkraftparks mitten im Winterweidegebiet zu errichten. Nach Aussage der Samen meiden die Rentiere deutlich erkennbar diese Gebiete.

 

Dies bedeutet also im Umkehrschluss, die Winterweidegebiete der Samen werden kleiner.  Veränderungen des Lebensraumes durch den Menschen führen damit zum Tod von wildlebenden Tieren. Zuerst zerstört der Mensch Lebensraum (Windkraftanlagen), große Unternehmen optimieren ihren Gewinn und die dadurch herbeigeführten, oftmals negativen Folgen trägt die Natur, in diesem Fall der Luchs.  Somit werden erneuerbare Energien zur Todesfalle geschützter und bedrohter Arten. Welch ein Wahnsinn! Es gibt nicht mehr genügend Platz für alle Wildtiere und den Menschen auf diesem Planeten.

 

 

Der Verein "Nordulv" überklagte  den Beschluss, der Einspruch wurde jedoch abgelehnt.

 

Somit kann die Jagd auf den Luchs am 13. November beginnen. Ende der Schutzjagd ist der 15. Dezember 2019.

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