Update Luchsjagd Schweden 2020

Auch in diesem Jahr, wie in den Jahren zuvor, sind die schwedischen Jäger sehr erfolgreich. Am zweiten Jagdtag wurden 54 von 108 Luchsen, die Hälfte der Zuteilung, erlegt. Mit Beginn der Luchsjagd am Sonntag den 01. März 2020 haben die Jäger es ohne größeren Zeitaufwand geschafft 54 Luchse aufzuspüren, zu verfolgen und zu erlegen. Im Bundesland Västra Götaland berichten Jäger mit einem gewissen Stolz darüber, dass sie  von den zugeteilten 6 Luchsen um 8:00 Uhr in der Früh 3 erlegt hatten!!!

 

Wie kann es sein, dass innerhalb so kurzer Zeit 54 Luchse, wilde und scheue Tiere, geschossen wurden?

Man könnte annehmen das alle 5000 Jäger, die sich zur Luchsjagd angemeldet haben, gleichzeitig auf der Jagd waren. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich und die Masse der angemeldeten Jäger kann nicht zu diesem "Erfolg" geführt haben. Es wird die umfangreiche Vorbereitung durch die Jägerschaft vorzeitig erfolgt sein! Schon lange bevor die eigentliche Luchsjagd stattgefunden hat.

Bei Jagdbeginn am 01. März waren die Vorarbeiten der Jäger abgeschlossen. Durch ständige Beobachtung und  Ausfährten wussten die Jäger genau wo sich die  Luchse aufhielten.  Schneemobile sind offiziell  zur Jagd verboten, zur Vorbereitung auf die Jagd werden diese jedoch genutzt.

Ist einmal ein Luchs ausgefährtet, werden Hunde auf die Spur gesetzt. In den meisten Fällen baumen die Luchse nach kurzer Strecke auf. Der Jäger muss dann nur noch schießen. 

 

Luchse sind äußerst scheue Katzen und man kann sich glücklich schätzen, wenn man in Schweden einem wilden Luchs in freier Wildbahn begegnet. In Schweden soll es ca. 1200 Luchse geben. Es ist nicht vorstellbar, dass die Jagd auf den Luchs durch Pirsch oder Ansitzjagd oder mit den Langlaufskiern, wie früher betrieben worden ist, durchgeführt wird. Der in den ersten beiden Tagen dokumentierte Jagderfolg konnte nur realisiert werden durch umfangreiches Ausfährten bzw. Erkunden der vorhandenen und erreichbaren  Luchse.

 

Die Jagd auf die Luchse beginnt folglich schon lange vor dem 01. März. Dies ist eine mögliche Erklärung für die hohen Abschusszahlen in den ersten beiden Tagen.

Keine Chance dem Wild, hier dem Luchs!

In der Jagdpresse präsentiert man sich stolz mit Bildern und Videos von der Luchsjagd. Ob juvenile oder adulte, männliche oder weibliche Luchse, jedes Exemplar welches den Jägern vor den Gewehrlauf kommt wird beschossen.

Noch einmal zur Erinnerung: Der Luchs steht auf der roten Liste der vom aussterben bedrohten Arten und genießt in der EU den höchsten Schutzstatus. Dies wird von den Behörden in Schweden fast völlig ignoriert.

Die für die Erhaltung der Population nötige Mindestanzahl ist mit mindestens 807 Tieren festgelegt worden. Ein Anstieg der Population wird von der Jägerschaft mit der Forderung nach Bejagung der Art verbunden.

Wer mehr Information über die bereits getöteten Luchse möchte hier.

Foto Pixabay

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