Aktualisierung Wolfsjagd Schweden 2018

05.01.2018 Aktuelles !

11 Wölfe haben bis jetzt ihr Leben gelassen. Im Bundesland Dalarna (6 Wölfe) sowie in Gävleborgslän (2 Wölfe) sind die Quoten seit gestern (04.01.2018) erfüllt und die Jagd wurde beendet. Doch die Jägerschaft aus Dalarna gibt keine Ruhe. Man will die Anwesenheit drei weiterer Wölfe im nördlichen Teil des ausgewiesenen Jagdgebietes (Flatenreviret/Flatenrevier) festgestellt haben, sowie einen weiteren Wolf der Räude haben soll. In einem Interview motiviert der Pressesprecher der Jägeschaft in Dalarna, Ingemar Hellström, die Beantragung auf den Abschuss weiterer Wölfe folgendermaßen: Zum Teil müssen wir uns ja darauf verlassen was die Landesregierung in ihrem Beschluss geschrieben hat, dass Revier soll Wolfsfrei gemacht werden. (Zeitungsartikel hier)

Im Beschluss zur Lizenzjagd auf Wölfe der Landesregierung Dalarna steht folgendes, Zitat: Höchstens 6 Wölfe dürfen im markierten Jagdgebiet, Flatenreviret getötet (gefällt) werden.

Wäre interessant zu hören was die Landesregierung dazu sagt.

03.01.2018

Wie ich der Jagdpresse entnehmen kann, sind nun insgesamt neun (9) Wölfe während der Lizenzjagd 2018 in Schweden erlegt worden. Zwei der erlegten Wölfe hatten Räude. Eine Wölfin wurde angeschossen und ich habe noch nicht herausfinden können ob diese nun tot ist oder verletzt im Wald herumläuft.

Doch nicht nur in Schweden ist zur Zeit die Wolfsjagd im vollen Gange. Auch in Norwegen wird fleißig auf den Wolf gejagt - eine bedrohte Tierart, wohlgemerkt!!!

Sieht so der Schutz einer bedrohten Tierart aus?

In Norwegen gibt es eine sogenannte " Wolfszone", hier dürfen 16 Wölfe getötet werden. Außerhalb dieser "Wolfszone" noch einmal 12 Wölfe. In diesen Gebieten hat die Jagd schon am 1. Oktober 2017 begonnen.

Im übrigen Norwegen sind es noch einmal 14 Wölfe die zur Jagd freigegeben sind.

In Skandinavien dürfen also insgesamt 64 Wölfe während der Lizenzjagd geschossen werden.

Zu Recht kritisiert  SRF (Schwedische Raubtierverein) (hier) dieses massenhafte Abschlachten einer auf der roten Liste stehenden Tierart.

Im Dezember gab es einen Bericht im Schwedischen Fernsehen (SVT) wo berichtet wurde, das in Värmland eine Wolfsfamilie, die sich noch im Sommer dort aufgehalten hat, verschwunden ist. Das Bundesland  Värmland hat eine Zuteilung von 6 Wölfen für die diesjährige Wolfsjagd. Die Naturbeobachter der Kommune konnten aber bei einer Inventur vor der Wolfsjagd lediglich 2 Wölfe anhand von Spuren identifizieren.  Zuvor hat es dort ein kleineres Wolfsrudel gegeben,  aber nur ein Wolfsrüde und ein Jungtier seien festgestellt worden. Dies ist aber kein Einzelfall. Auch in anderen Gebieten sind Wölfe einfach verschwunden. Da fragt man sich, wo sind diese Wölfe geblieben? Wilderei?

Den Wölfen in Deutschland geht es da wesentlich besser, wenn man von den vielen Verkehrsopfern sowie den gewilderten Tieren absieht. Doch wie lange noch?

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Kommentare: 1
  • #1

    Angelika Lindahl (Sonntag, 14 Januar 2018 07:50)

    Hallo!
    Danke für die Berichterstattung aus Schweden. Leider sind Landesregierungen in den betroffenen Regionen weniger am Artenschutz und bedeutend mehr am Entgegenkommen den Lobbyvereinigungen gegenüber interressiert. Dass die EU hier nicht stärker durchgreift ist unverständlich. Tierschützer haben in Schweden leider nur sehr geringe Chancen für den Fortbestand und den Schutz geschützter Tiere einzustehen - und es ist sehr eigenartig, dass Schweden trotz rigeroser "Waldwirtschaft" - sprich Kahlschlägen in Grössenordnungen, die wir sonst nur von Horrorgeschichten aus dem "tropischen Regenwald" kennen, und fast nicht vorhanderner Schutzonen (kaum einmal 2% des Waldes) immer noch einen guten Ruf als umwelt/natur/tierschutz-bewusstes Land hat. Die Zustände sind im Gegensatz mehr und mehr katastrophal - ungefähr nach dem Motto "wir hams ja". Die Bewegungsräume der Wölfe werden durch Waldwirtschaft, Tourismus, Ackerbau, Wasserkraft, Windkraft, Rentierwirtschaft und und und,,,,, und die Ausbreitung der Städte und Ortschaften immer mehr begrenzt und die Lobbyisten gewinnen immer mehr an Einfluss - eine Entwicklung in die wirklich falsche Richtung!

    Nochmals danke für die wichtigen aktuellen Angaben!