Die Auslöschung eines Wolfreviers

Das Wölfe Hunde töten können und dies auch tun, ist nicht neu.

Nun wird dies einem Wolfsrudel in Schweden zum Verhängnis. Schon im Herbst 2017 sind 4 Jungwölfe des Rudels

im " Rackstarevier" (Rackstareviret) getötet worden, da Jagdhunde zu Schaden gekommen waren oder getötet wurden.

Am 06.03.2018 kam es zu einem neuen Zwischenfall, der mit dem Tod eines Jagdhundes endete. Der Jagdhund hatte sich alleine auf die Jagd begeben (er ist ausgebüchst, er hat gewildert), wurde am 07.03.2018 aber noch bellend im Wald gehört. Am 08.03.2018  wurde er dann tot im Wald gefunden. Er wurde tatsächlich von Wölfen getötet. Schon am 07.03.2018 - der Hund lebte noch - hat der Sprecher der Jagdgesellschaft einen Antrag auf Schutzjagd auf die Wölfe bei der Landesregierung gestellt.

 

Noch zu erwähnen ist, dass in Schweden vom 01.März bis zum 20. August Anleinpflicht für Hunde gilt.

 

Die Landesregierung des Bundeslandes Värmland hat am 15.03.2018 der Vorderung der Jägerschaft nachgegeben und die Schutzjagd bewilligt. Um ihrer Vorderung Nachdruck zu verleihen, drohten die Jäger der Landesregierung vorsorglich mit Schadensersatzansprüchen für den Ausfall von zukünftigen Jagdstrecken, wenn man nicht dafür sorgen würde, dass die Wölfe verschwinden.

Gestern dann, hat man das Elternpaar des Rudels erschossen. Nähere Infos zum Verlauf der Jagd kann man den einschlägigen Jagdzeitschriften entnehmen, mit Überschriften wie "Alphatiere des Rackstarevieret getötet" , oder "Rackstawölfe getötet - ein Riesenerfolg"! Welch ein Wunder, wenn man die Wölfe mit dem Schneemobil verfolgt und die Hunde, die die Wölfe aufspüren, mit GPS Halsbändern versieht. Die Wölfe haben nicht die geringste Chance.

 

Nach Informationen von Rovdjursförening befinden sich jetzt noch 3 Jungwölfe im Rackstarevier. Wer macht sich Gedanken darüber wie es diesen Tieren geht? Seit Herbst 2017 wurden diese Wölfe immer wieder verfolgt und beschossen.

 

Es werden noch weitere Hunde während der Jagd von Wölfen getötet. Die Hunde (mit einem Sendehalsband und Adressschild versehen),  die man bei der Elchjagd einsetzt, werden zu Jagdbeginn des Jagdtages von der Leine gelassen und laufen dann häufig stundenlang durch den Wald. In jedem Jahr tauchen auf unserem Hof während der Elchjagdsaison total erschöpfte Hunde auf. Vom Hundeführer weit und breit keine Spur.

Auch Luchse können Hunde töten und es kommt  immer wieder zu Zwischenfällen. Der letzte Vorfall ereignete sich am 13.03.2018 und traf einen Hund, der während der Fuchsjagd auf einen Luchs stieß. Der Luchs hat sich wahrscheinlich nur verteidigt, den Hund  verletzt, aber nicht getötet. Der Ruf nach der Jagd auf Luchse in dem Gebiet, in dem sich der Zwischenfall ereignet hat, folgte auf dem Fuße. Wie könnte es auch anders sein.

 

Schon immer sind Hunde während der Jagdausübung von Wildtieren verletzt oder getötet worden - die Wildschweinjagd hat schon so manches Hundeopfer gefordert. Für den betroffenen Hund und seinen Besitzer ist dies schlimm. Die Reaktion auf solche Zusammenstöße darf aber nicht immer wieder die sofortige Vorderung auf den Abschuss von Raubtieren sein. Vielleicht müssen die Jäger die Jagd mit dem Hund in Revieren mit großen Raubtieren überdenken und neue Wege gehen.

 

Wie es nun mit den 3 noch verbliebenen Jungwölfen weitergeht, man weiß es nicht. Es wird gehofft, dass sie das Revier verlassen. Ich hoffe das auch, zum Wohle der Wölfe.

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