Der Vielfraß - ein Mythos

Ein Marder, der Menschen zu unmenschlichem handeln anregt.

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Vielfraße im Tierpark Järvzoo (Schweden)

Der Vielfraß

 

Der Vielfraß gehört zur Familie der Marder und ist der größte Vertreter seiner Art in Europa und dem Rest der Welt.

Groß ist der Vielfraß wirklich im Verhältnis zum kleinsten Marder, dem Mauswiesel. Doch eigentlich ist ein Vielfraß nur etwas größer als ein Dachs, jedoch hochbeiniger muskulöser und stärker.

 

Fakten:

Das Umweltbundesamt in Schweden (Naturvårdsverket) schätzt die Population der Vielfraße auf ca. 500 Tiere. Man geht allerdings von staatlicher Seite davon aus, dass man mindestens 600 Tiere in Schweden braucht um den Bestand erhalten zu können und hat dies in der Raubtierproposition festgelegt. Der Vielfraß ist geschützt und darf nicht bejagt werden. Vorbeugend aber darf der Vielfraß in Form der "Schutzjagd" getötet werden, wenn die Gefahr besteht, dass er Schaden an Haustieren oder zahmen Rentieren verursachen könnte.

 

Ergänzung zum Stand der Population 2018:

Im Jahr 2018 wurden 124 Verjüngungen (Weibchen mit Jungen) gefunden. Die Vielfraßpopulation wird auf 583 Vielfraße geschätzt. 

 

Ein mutiges Tier mit einem ausgeprägten Selbstbewußtsein. Selbst größeren und stärkeren Tieren gegenüber -wie Bär und Wolf- verteidigt er seine Beute.

Wir Menschen brauchen uns aber nicht vor ihm zu fürchten.

 

Wilderei

Gerade jetzt läuft in Schweden ein Prozess vor Gericht in dem fünf Männer der Wilderei beschuldigt werden. Sie sollen Luchse, Bären und einen Viefraß gewildert haben. Die Männer sollen dabei sehr brutal vorgegangen sein.

Wilderei ist in Schweden ein immer wieder kehrender Tatbestand.  Häufige Motivation, - den Politikern und der Staatsmacht zeigen, was man von ihnen und der Gesetzgebung hält -. Es mag sich böse anhören, doch es ist leider so.

Die sogenannte "Raubtierpolitik" hat auch in Schweden zwei Lager. Man ist entweder für oder man ist gegen Raubtiere - schwarz oder weiß - dazwischen gibt es nichts.

 

Hass

Einen besonderen Hass aber haben einige Menschen auf den Vielfraß. Was tut der Vielfraß was nicht auch andere Raubtiere tun? Er tötet um zu Leben. Der Löwe in der Doku darf töten, der Vielfraß hingegen wird als Monster dargestellt wenn er tötet.

Woher nimmt der Mensch die Berechtigung ein Raubtier, hier den Vielfraß zu verfolgen, zu quälen und zu töten? Was geht in einem Menchen vor, der mit einem Schneemobil einen Vielfraß so lange vor sich hertreibt, bis dieser erschöpft zusammen- bricht. Was denkt dieser Mensch wenn er ihn dann zu guter letzt überfährt und tötet? Warum werden Vielfraße verstümmelt?

 

Die Finanzen

Sicherlich haben Samen als Rentierbesitzer und Züchter sowie andere Tierhalter Probleme damit, wenn sich Raubtiere in Gebieten aufhalten, in denen sie ihre Nutztiere halten. Doch in Schweden gibt es Entschädigungen. Wohlgemerkt nicht erst dann, wenn ein Raubtier Nutztiere getötet hat, nein vorbeugend. Die bloße Anwesenheit eines Vielfraßes in einem Gebiet in dem  Samen ihre Rentiere weiden lassen, bringt Geld. Im Jahr 2016 gab es für die bloße Anwesenheit von sechs Vielfraßen 420.000 schwedische Kronen, rund 44.000 Euro. Ist man dann der Auffassung, dass einer oder mehrere dieser Vielfraße Schaden anrichten könnten, kann man bei der Landesregierung den Abschuss beantragen. Diese sogenannte Schutzjagd wird auch wieder bezuschusst.

 

Die Politik

Erst vor kurzem wieder, wurde das Problem der Wilderei in einem Artikel auf der Homepage des schwedischen Fernsehens behandelt. Dort steht u. a., " 9 von 10 männlichen Vielfraßen in Jokkmokk (Kommune in Nordschweden/Norrbotten) werden illegal getötet.. Die Chance eines natürliche Todes zu sterben liegt für Vielfraßmännchen bei 6%. "

Wie ich schon beschrieben habe, gibt es tiefe Gräben zwischen den Befürwortern und den Gegnern der Raubtiere. Beide Seiten legen sich die Gesetzgebung für ihre Argumentation zurecht und der Staat ist zu feige endlich einen entgültigen Beschluss zu fassen. Wohl auch, um es sich nicht mit der samischen Minorität und der Landbevölkerung zu verscherzen.

Der typische Umgang der Politik mit dieser Problematik.

Resumée

Der Vielfraß könnte hierbei auf der Strecke bleiben. Er ist eine der Tierarten, die sich nicht so leicht an veränderte Gegebenheiten anpassen, er ist kein Kulturfolger, er ist eher konservativ.

Seine Art wird, wenn vom Menschen nicht geschützt, dann wenigstens ausgerottet. Mit Sicherheit hat er aber in einigen Jahren die Chance in Form eines "Projektes" wieder eingebürgert zu werden. Schließlich hat er Verwandte in Amerika. Diese werden dann gefangen, eingesperrt und mit dem Flugzeug nach Schweden transportiert, hurra.

Denn wie so oft, kommt zuerst der Mensch und dann die Natur.

 

Es wird höchste Zeit das sich etwas ändert!

 

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Vielfraß Kolmårdens Djurpark (Schweden)
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